Leisten- und Nabelbruch
Eine Hernie, umgangssprachlich auch Bruch genannt, ist eine Austritt von Gewebe, wie z. B. Teilen des Darms oder Bauchfetts, durch eine Schwachstelle oder Lücke in der Bauchwand. Diese Schwachstellen können angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit entwickeln, etwa durch körperliche Belastungen oder altersbedingte Veränderungen (Bindegewebsschwäche).
Haben Sie eine ungewöhnliche oder asymmetrische Vorwölbung in der Leistenregion oder am Nabel? Spüren Sie vielleicht ein Ziehen oder einen Druck nach Anstrengung, Sport oder einem langen Tag? Wölbt sich etwas vor, was vorher nicht da war? Diese Symptome könnten auf einen möglichen Leisten- oder Nabelbruch hindeuten und sollten ärztlich untersucht werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Warten Sie nicht zu lange und lassen Sie sich rechtzeitig beraten. Im Hernienzentrum, im Herzen der Stadt Magdeburg, sind wir gern für Sie da.
Hernien treten häufig in bestimmten Bereichen auf, wie der Leiste (Leistenbruch), dem Bauchnabel (Nabelbruch) oder an Narben nach Operationen (Narbenbruch).
Diagnostik
Die Vorstellung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch und der Beschwerdeerfassung. Typische Symptome sind eine sicht- und tastbare Vorwölbung, die oft von einem ziehenden oder drückenden Schmerz begleitet wird.
Die Sicherung der Diagnose einer Hernie erfolgt dann in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung durch einen Arzt. Dabei wird die Bauchdecke der betreffenden Region abgetastet und beurteilt, um mögliche Bauchwandlücken oder Schwellungen durch eingeklemmtes Fettgewebe oder eingeklemmte Organe zu erkennen, die sich bei Druck oder bei Husten vergrößern.
Um die Diagnose abzusichern, können bildgebende Verfahren, wie eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie), vor Ort eingesetzt werden. Gerade MVZ „Im Altstadtquartier“ verfügen unsere Untersuchungszimmer über hochmoderne Ultraschallgeräte und so kann schnell und unkompliziert die Diagnose gesichert oder eine Hernie ausgeschlossen werden. Besonders bei kleineren oder schwer lokalisierbaren Hernien hilft der Ultraschall, die genaue Lage und Größe der Bruchlücke festzustellen. In einzelnen Fällen oder bestimmten Fragestellungen kann eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich sein, insbesondere wenn der Verdacht auf eine komplizierte Hernie oder eine Verwachsung im Bauchraum besteht.
Therapie
Die Therapie einer Hernie richtet sich nach der Art, Größe und den Symptomen der Hernie. Generell stehen zwei Optionen zur Verfügung: konservative Behandlung und operative Behandlung. Wichtig hierbei ist, dass sich eine Hernie von allein nicht wieder zurückbilden wird, die operative Therapie also im Vordergrund steht.
Aber nicht immer muss zwingend operiert werden.
– Konservative Behandlung: Diese wird in der Regel nur bei kleinen, beschwerdefreien Hernien oder bei Patienten mit einem hohen OP-Risiko angewendet. Dabei kann ein beobachtendes Kontrollieren des Befundes in regelmäßigen Abständen eingesetzt werden.
Gelegentlich kommen auch Bruchbänder zum Einsatz, die die Bruchstelle stabilisieren und den Austritt von Gewebe verhindern sollen. Diese Methode kann jedoch die Hernie nicht heilen, sondern nur die Beschwerden lindern.
– Operative Behandlung: Die operative Versorgung ist die langfristig erfolgreiche Therapieoption für Hernien. Dabei gibt es verschiedene Operationsmethoden:
➔ Offene Operation: Hierbei wird die Bruchstelle über einen Hautschnitt freigelegt und die Bruchlücke durch die Rekonstruktion der Bauchwand verschlossen. Oft wird zusätzlich ein Kunststoffnetz eingebracht, um die Bauchwand zu verstärken und das Risiko eines erneuten Bruchs zu reduzieren.
➔ Minimalinvasive Operation (laparoskopisch): Diese von uns vorrangig angewandte Methode wird auch als Schlüssellochchirurgie bezeichnet. Sie ist technisch operativ aufwändiger. Über kleine Hautschnitte werden Instrumente und eine Kamera eingeführt, um die Hernie von innen zu versorgen. Auch hier wird ein Netz zur Stabilisierung eingesetzt. Die Vorteile der laparoskopischen Methode sind in der Regel eine schnellere Heilung, weniger postoperative Schmerzen und eine kürzere Ausfallzeit bei mindestens gleichwertigen teils sogar verbesserten langfristigen Operationsergebnissen gegenüber offenen Verfahren. Darüber hinaus zeigt sich auch ein ästhetischer Vorteil bei der nahezu narbenfreien Operationstechnik.
Die Wahl der geeigneten Therapie hängt allerdings auch von verschiedenen Faktoren ab, darunter mögliche Voroperationen, der Lage der Hernie, das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten sowie persönliche Präferenzen. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um das Risiko von Komplikationen wie einer Einklemmung des Darms zu minimieren, die zu einem akuten Notfall werden kann.
Die Operation in unserem Hernienzentrum erfolgt in einem der fünf hochmodernen Operationssäle, die mit neuester Medizintechnik im MVZ „Im Altstadtquartier“ ausgestattet sind. So können wir eine optimale Versorgung und die bestmögliche Sicherheit während des Eingriffs gewährleisten.
Nach der Operation werden Sie kurz in dem modernen Aufwachraum und danach auf unserer Komfortstation betreut. Qualifiziertes Fachpersonal kümmert sich hier um Ihre Genesung und sorgt dafür, dass Sie sich rundum wohlfühlen.
Die operative Therapie einer Hernie ist mittlerweile für nahezu alle Eingriffe ambulant möglich und auch sinnvoll. Auf Wunsch, bei Bedarf oder nach ausgedehnteren Eingriffen ist auch die Versorgung über Nacht auf unserer Komfortstation möglich.
Dank der engen Kooperation unserer verschiedenen Fachbereiche ist eine erstklassige Versorgung jederzeit gewährleistet.
In jedem Fall sollte die Behandlung individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um die beste Lösung zu finden.
Sollten Sie eins oder mehrere der oben genannten Symptome an sich entdecken, so können Sie sich gern bei uns vorstellen.
Hierfür können Sie sich auf unserer Homepage einen Termin für die Herniensprechstunde reservieren.
Wir nehmen uns die Zeit.
Dr. med. St. Dalicho
Fachbereichsleiter
Hernienzentrum des MVZ „Im Altstadtquartier“