Wassereis im Aufwachraum des ambulanten Operationszentrums
Eine wissenschaftlich untersuchte Methode zur Verbesserung des postoperativen Wohlbefindens unserer Patienten
Nach einer Operation leiden einige Patienten im Aufwachraum unter postoperativen Beschwerden wie u.a. trockenem Mund und Halsschmerzen. Diese Symptome können durch die Intubation während der Narkose oder durch die Nebenwirkungen von Narkosemedikamenten entstehen. In den letzten Jahren wurde verstärkt nach einfachen und effektiven Methoden gesucht, um das postoperative Wohlbefinden zu verbessern. Eine vielversprechende Lösung bietet das Verabreichen von Wassereis im Aufwachraum.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Wassereis ist nicht nur eine angenehme Erfrischung, sondern kann durch seine physikalischen Eigenschaften und seine einfache Zusammensetzung einen direkten therapeutischen Nutzen haben. Die Kälte des Wassereises hilft, Schwellungen im Rachenbereich zu reduzieren, die durch die Luftbrücke während der Narkose entstehen können. Gleichzeitig stimuliert das Lutschen des Eises die Speichelproduktion, wodurch der Mund befeuchtet und das unangenehme Gefühl von Trockenheit gelindert wird.
Ein weiterer wichtiger Effekt betrifft die Übelkeit, die häufig im Anschluss an eine Narkose auftreten kann. Eine Studie aus den Niederlanden, welche im Jahr 2017 veröffentlich wurde, konnte zeigen, dass der Verzehr von Wassereis die postoperative Übelkeit und Erbrechen unter den Probanden sogar halbieren konnte.
Mechanismen der Wirkung
Die positiven Effekte von Wassereis lassen sich auf mehrere Mechanismen zurückführen:
- Lokale Kältewirkung: Reduktion von Schwellungen und Linderung von Schmerzen im Mund- und Rachenraum.
- Speichelproduktion: Anregung der Speichelbildung zur Bekämpfung von Mundtrockenheit.
- Beruhigung des Magens: Milderung von postoperativer Übelkeit durch kühlende Wirkung.
- Psychologischer Effekt: Das Gefühl von Frische und Erfrischung steigert das subjektive Wohlbefinden.
Praktische Anwendung im ambulanten Operationszentrum des MVZ „Im Altstadtquartier“
Die Implementierung von Wassereis im Aufwachraum ist auf Vorschlag des Teams Anästhesie des MVZ „Im Altstadtquartier“ bereits im letzten Jahr erfolgt. Neuerungen setzen wir gern um und es ist denkbar einfach. Wassereis wird vorab bereitgestellt und bei Bedarf an Patienten im Aufwachraum ausgegeben. Wichtig ist dabei, die individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen der Patienten zu berücksichtigen, beispielsweise bei bestehenden Kontraindikationen wie Schluckstörungen.
Unsere Schwestern aus dem Aufwachraum und Anästhesisten berichten von positiven Erfahrungen bei der Anwendung im Alltag. Der geringe Aufwand und die schnelle Wirkung machen Wassereis zu einer attraktiven Ergänzung der Standardversorgung im Aufwachraum.
Fazit
Die Gabe von Wassereis im Aufwachraum unseres ambulanten Operationszentrums im MVZ „Im Altstadtquartier“ stellt eine einfache, effektive und wissenschaftlich untersuchte Methode dar, um postoperative Beschwerden wie Mundtrockenheit, Halsschmerzen und Übelkeit zu reduzieren. Die bisherigen Studien liefern vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit und Patientenzufriedenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team vom MVZ „Im Altstadtquartier“